Unsere volle Solidarität mit den kämpfenden Heimstaden-Mieter:innen in Schweden und den Niederlanden!

Wir Heimstaden-Mieter:innen in Berlin beobachten sehr genau, mit welchen Mitteln Heimstaden in Berlin und in anderen Städten und Ländern versucht seine Kapitalinteressen durchzusetzen. Vor allem in Schweden und den Niederlanden zeigt sich Heimstaden in letzter Zeit immer aggressiver.

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Our full solidarity with the struggling Heimstaden tenants in Sweden and in the Netherlands!

We Heimstaden tenants in Berlin observe very closely with which means Heimstaden tries to enforce its capitalist interests in Berlin and in other cities and countries. Especially in Sweden and in the Netherlands, Heimstaden has recently become more and more aggressive.

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In Malmö, Schweden, hat Heimstaden den jahrzehntelangen Konsens gebrochen und eine zweite Mieterhöhung1 nach nur 6 Monaten gefordert. Die erste Mieterhöhung zum Jahresanfang betrug bereits 5 % und die zweite zur Jahresmitte nochmals weitere 2 %. Doch bereits die erste Erhöhung war die höchste Erhöhung seit 30 Jahren2. In Schweden ist es gängige Praxis, dass die Mieterhöhung jedes Jahr zwischen den Vermieterverbänden und den Mieter:innenverbänden neu ausgehandelt wird. Diese ausgehandelten Mieterhöhungen gelten dann jeweils für ein Jahr, bis zur neuen Aushandlungsrunde. Nun hat Heimstaden dieses Abkommen gebrochen und in Malmö die Miete nach nur sechs Monaten erneut erhöht. Zahlen Mieter:innen diese zweite, nicht ausgehandelte Erhöhung nicht, soll der Konzern damit drohen, die Mieter:innen vor Gericht zu einer noch höheren Mieterhöhung zu verklagen3.

In den Niederlanden hat Heimstaden über Monate hinweg aggressiv versucht das Parlament zu beeinflussen4, um eine von der Regierung geplante Mietregulierung5 zu verhindern, die etwas mehr soziale Gerechtigkeit und soziale Sicherheit zum Ziel hatte. Selbst Drohungen war sich der Konzern nicht zu schade im Versuch seine Kapitalinteressen durchzusetzen. So hat Heimstaden mehrfach gedroht, Mietshäuser in Eigentumswohnungen zu zerschlagen und diese dann einzeln zu verkaufen6. Als die niederländische Regierung im Juli 2023 zerbrach, jubilierte der Chef von Heimstaden Niederlande, Edward Touw, unverholen und fordert die Deregulierung des Wohnungsmarktes7.

Doch sowohl in Schweden, als auch in den Niederlanden wehren sich Mieter:innen gegen Heimstaden: In Malmö hat sich starker Widerstand gegen die zweite Mieterhöhung formiert. Mit Demonstrationen8 und Informationskampagnen9 zeigen die Mieter:innen ihre Wut auf Heimstaden und ihre Solidarität untereinander. Nun hat auch der schwedische Mieterverein Klage auf Schadenersatz gegen Heimstaden wegen der zweiten Mieterhöhung eingereicht10.
Und auch in den Niederlanden organisieren sich Mieter:innen und lehnen Mieterhöhungen von Heimstaden ab11.

Wir erklären uns ausdrücklich solidarisch mit den gegen Heimstaden kämpfenden Mieter:innen in Schweden und den Niederlanden. Wir wünschen ihnen von Herzen maximalen Erfolg! Ihr Kampf ist unser Kampf!

Dass Heimstaden alles andere als ein vertrauenswürdiger Vermieter ist, wissen wir Mieter:innen in Berlin nämlich auch nur all zu gut. Egal ob es die großflächige unseriöse Share Deal Ankaufspraxis des Konzerns ist oder seine Unterschriftsverweigerung unter das sowieso schon magere Mietenbündnis für eine noch so minimale Eindämmung der Mietenexplosion, der Konzern nutzt alle Schlupflöcher zur eigenen Bereicherung und alle Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Politik zur Durchsetzung der eigenen Interessen, ohne soziale oder gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dass Heimstaden ein zweifelhaftes Verhältnis zur Demokratie hat, zeigte sich neben der Freude über das Platzen einer Regierung wie in den Niederlanden auch schon in der Wahl des Zeitpunktes der Großübernahme von Akelius. Es war der 26. September 2021, der Abend des Superwahljahres in Berlin, ab dem die Parlamente vorübergehend handlungseingeschränkt waren. Und nicht zuletzt offenbart Heimstaden durch Einschüchterungsversuche gegenüber uns Mieter:innen, z.B. durch Verschwiegenheitsauflagen bei Mietrechtsprozessen, in denen wir unsere gültigen Rechte mühsam einklagen müssen, seine offene Sabotage von funktionierenden Nachbarschaften. Dabei haben wir noch gar nicht von der mangelhaften Verwaltung unserer Häuser und Wohnungen gesprochen.

Heimstaden ist einer der größten privaten Vermieter in Europa und in Berlin. Dadurch hat der Konzern Macht und Einfluss, die nicht auf seiner Reputation beruhen, sondern nur auf seinem Eigentum an bebautem Grund und Boden. Das sind faktisch neo-feudale Verhältnisse. Diese gilt es abzuschaffen! #StopHeimstadenWorldwide!

English Version

Our full solidarity with the struggling Heimstaden tenants in Sweden and in the Netherlands!

In Malmö, Sweden, Heimstaden has broken the decades-old consensus and imposed a second rent increase1 after only 6 months. The first rent increase at the beginning of the year amounted to 5 % already and the second one at the middle of the year added another 2 %. But already the first increase had been the highest one in 30 years2.

In Sweden it is common practice that the rent increase is renegotiated every year between the landlord associations and the tenants‘ associations. These negotiated rent increases are then each valid for one year, until the new round of negotiations. Heimstaden has now broken this agreement and raised the rent in Malmö again after only six months. The company is said to be threatening to take the tenants to court for an even higher rent increase if they do not pay this second, non-negotiated increase3.

In the Netherlands, Heimstaden has aggressively tried for months to influence parliament4 to prevent a rent control measure5 planned by the government, which aimed at achieving a little more social justice and social security. The group was not above making threats in an attempt to assert its capitalist interests. Several times Heimstaden threatened to convert tenement buildings into condominiums and then sell the condominiums individually6. When the Dutch government fell apart in July 2023, the head of Heimstaden Netherlands, Edward Touw, cheered unabashedly, calling for deregulation of the housing market7.

But in both Sweden and the Netherlands, tenants are fighting back against Heimstaden: In Malmö, strong resistance has formed against the second rent increase. With demonstrations8 and information campaigns9 tenants show their fury against Heimstaden and their solidarity with one another. Now the Swedish Tenants‘ Association has also filed a lawsuit for compensation against Heimstaden because of the second rent increase10. And also in the Netherlands, tenants are organizing and rejecting rent increases by Heimstaden11.

We declare our solidarity with the tenants fighting against Heimstaden in Sweden and the Netherlands. We cordially wish them maximum success! Their struggle is our struggle!

We tenants in Berlin know all too well that Heimstaden is anything but a trustworthy landlord. No matter whether it is the large-scale shady share deal purchase practice of the group or its refusal to sign the already meager „Mietenbündnis“ (Rental Alliance) for an even minimal containment of the rent explosion, the group uses all loopholes for its own profiteering and all possibilities for gaining influence on politics to enforce its own interests, without taking on social or societal responsibility. The fact that Heimstaden has a questionable relationship with democracy was evident not only in the elation over the falling apart of a government like the one in the Netherlands, but also in the choice of the date for the major takeover of Akelius. It was September 26, 2021, the evening of the super election year in Berlin, as of which parliaments were temporarily restricted in their ability to act. And last but not least, Heimstaden reveals its open acts of sabotage against functioning neighborhoods by intimidating us tenants, e.g. by imposing secrecy requirements during tenancy law suits, in which we have to laboriously sue for our legitimate rights. And we have not even mentioned the poor management of our buildings and apartments.

Heimstaden is one of the largest private landlords in Europe and in Berlin. As a result, the corporation has power and influence based not on its reputation, but only on its ownership of developed real estate. These are in effect neo-feudal conditions. These must be abolished! #StopHeimstadenWorldwide!

1 https://www.aftonbladet.se/minekonomi/a/9zVyx5/fastighetsbolag-stams-for-andra-hyreshojning
2 https://www.sydsvenskan.se/2023-04-10/krav-pa-extrahojning-kan-sluta-med-vilda-vastern-pa-hyresmarknaden
3 https://twitter.com/beckst96/status/1685719742366031872
4 https://vastgoednieuws.nl/news/729
5 https://www.deutschlandfunk.de/wohnungsnot-niederlande-massnahmen-mieter-schutz-leerstand-100.html
6 https://heimstaden.com/nl/blog/persbericht/14039/
7 https://twitter.com/EdwardTouw/status/1677389742336253974 https://twitter.com/EdwardTouw/status/1678295145161031680
8 https://www.svt.se/nyheter/lokalt/skane/manifestation-mot-nya-hyreshojningar-i-malmo-oseriost
9 https://twitter.com/OrdforandeJohan/status/1669317229412851716 https://twitter.com/praktiken/status/1671099591666679809 https://twitter.com/Arbetaren/status/1671495728831639553
10 https://www.aftonbladet.se/minekonomi/a/9zVyx5/fastighetsbolag-stams-for-andra-hyreshojning
11 https://twitter.com/BPWdenbosch/status/1660750825038176256