Pressemitteilung: Vernachlässigte Instandhaltung bei Heimstaden hat System

Von den in Deutschland eingenommenen Mietzahlungen gibt Heimstaden nur 23 % für die Verwaltung und Instandhaltung unserer Häuser aus. Die restlichen 77 % führt Heimstaden ab; das ist der höchste Wert im gesamten Bestand von Heimstaden europaweit.

Übersicht: Abschöpfung der Einnahmen aus den Beständen in 2023 durch Heimstaden (lt. Jahresbericht für 2023)

LandNet operationg income marginFair ValueKey Figures
FY 2023

Deutschland
77,0 %79 SEK billion
~ 6,8 Mrd. Euro
Seite 108

Norwegen
75,1 %17 SEK billion
~ 1,5 Mrd. Euro
Seite 112

Niederlande
74,8 %27 SEK billion
~ 2,3 Mrd. Euro
Seite 110

Tschechien
70,5 %25 SEK billion
~ 2,2 Mrd. Euro
Seite 111

Dänemark
68,5 %72 SEK billion
~ 6,2 Mrd. Euro
Seite 109

Polen
60,2 %2 SEK billion
~ 170 Mio. Euro
Seite 115

Schweden

57,7 %
90 SEK billion
~ 7,8 Mrd. Euro
Seite 107

Finnland

46,8 %
4 SEK billion
~ 350 Mio. Euro
Seite 114

Großbritannien

44,0 %
4 SEK billion
~ 350 Mio. Euro
Seite 113
Quelle:
https://s28.q4cdn.com/819094337/files/doc_news/Heimstaden-2023-Annual-Governance-and-Sustainability-Report-SEK-Hybrid-Bond-Interest-Payments-Deferral-and-No-Dividend-proposal-on-an-Q6J54.pdf

Wer so wenig in die Häuser investiert, nimmt größere und wachsende Schäden und den zunehmende Verfall unserer Häuser und Wohnungen billigend in Kauf. Doch diese Häuser und Wohnungen sind unser Zuhause. Wir erwarten, dass sie instandgehalten und gepflegt werden. Wir zahlen dafür sowieso schon viel zu viel Miete.

Für uns Mieter:innen ist dieser Zustand absolut inakzeptabel, denn er führt dazu, dass Schäden und Mängel aufgestaut werden und sie unser Leben negativ beeinflussen, drei Beispiele:

  • In Kreuzberg (Reichenberger Straße 114, 10999 Berlin) repariert Heimstaden seit Wochen eine kaputte Haustür nicht. Dadurch halten sich immer wieder drogenkonsumierende Personen im Treppenhaus auf.
  • In Charlottenburg (Windscheidstraße 38, 10627 Berlin) ist seit Mitte Januar 2024 der Aufzug kaputt, weshalb gehbehinderte Mieter:innen ihre Wohnungen nicht mehr verlassen können und sich ihre Lebensmittel teuer liefern lassen müssen. Zusätzlich sind seit Jahren Fenster undicht und es regnet rein; schon Akelius als Vorbesitzer hat sich um diese Reparatur gedrückt. Das Holz schimmelt bereits und Wasserflecken bilden sich an den Wänden.
  • Im Wedding (Reinickendorfer Straße 111, 13347 Berlin) gibt es seit Jahren sichtbare Wasserschäden mit Salzausblühungen im Treppenhaus und eine undichte Zentralheizung – doch nichts passiert.
    Überall machen wir Mieter:innen die gleiche Erfahrung, nämlich dass Heimstaden unsere Mängelmeldungen ignoriert, die Reparaturen verschleppt und uns immer wieder vertröstet. Wir müssen sehr viel Zeit und Energie aufbringen, wenn wir durch das permanente Melden der längst bekannten Mängel Heimstaden doch noch dazu bewegen wollen, eine Reparatur zu veranlassen. Nicht selten bleibt uns nur der Gang zum Gericht.

Zu alle dem kommen weiterhin haltlose Zahlungsaufforderungen. Aktuell verschickt Heimstaden wieder Mieterhöhungen, die teilweise erneut grobe Fehler enthalten und ungültig sind. Ebenso verschickt Heimstaden immer noch Nebenkostenabrechnungen für 2022. Die darin enthaltenen Nachzahlungsaufforderungen sind wegen der zu späten Zustellung ungültig, doch Heimstaden probiert es einfach.

Wir fordern, dass Heimstaden unsere Häuser und Wohnungen instand hält, Schäden im Vorfeld abwendet und Mängel unverzüglich repariert. Und wir fordern, dass Heimstaden keine haltlosen Zahlungsaufforderungen mehr verschickt und die Verunsicherung und Täuschung von uns Mieter:innen unterlässt.
Von der Politik fordern wir, dass endlich ein wirksamer Sanktionskatalog mit hohen Bußgeldern installiert wird, damit Vermieter wie Heimstaden nicht ungestraft unbegründete Zahlungsaufforderungen zustellen und die Instandhaltung vernachlässigen können. Zu welchen katastrophale Folgen es sonst kommen kann, zeigt das Beispiel des Heimstaden-Hauses in der Goltzstraße 1 / Grunewaldstraße 16 in Schöneberg. Wir begrüßen, dass die Mieter:innen nach einem Monat wenigstens wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. Doch es bleibt ein Skandal, dass das Statikproblem in diesem Ausmaß und mit dieser Konsequenz überhaupt erst aufgetreten ist.

Wir halten an der Forderung fest, dass der erfolgreiche Volksentscheid zur Vergesellschaftung von Deutsche Wohnen, Heimstaden & Co. umgesetzt wird und rufen alle Heimstaden-Mieter:innen dazu auf, an der großen Mietendemo am 1. Juni ab 14 Uhr am Potsdamer Platz teilzunehmen.