Heimstaden schlägt zu
Über die letzten Monate hat die schwedische Heimstaden AB mehr als 140 Häuser mit knapp 4.000 Wohnungen in ganz Berlin gekauft. Der Deal treibt den Ausverkauf der Stadt weiter voran, Verdrängung und Verknappung von Wohnraum sind zu erwarten. Denn Heimstaden und die in dessen Auftrag agierende Investmentgesellschaft Skjerven Group sind bekannt für Leerstand, Luxussanierungen und Umwandlung in Eigentum.
Umfang und Folgen des Deals:
Heimstaden Bostad AB ist eines der größten schwedischen Wohnungsunternehmen. Dahinter steht der norwegische Milliardär Ivar Tollefsen, der laut Medienberichten bereits 100.000 Wohnungen in Europa besitzt. Der neueste Deal soll demnach 130 Berliner Mietshäuser mit 3902 Wohnungen für einen Preis von knapp 830 Millionen Euro umfassen. Insgesamt sind es aber bereits fast 150 Häuser und über 4.000 Wohnungen.
In Zeiten des Mietendeckels sind solche Großinvestitionen besonders alarmierend und weißen auf das spekulative Interesse des Investors hin. Das Wohnungen nach dem Ankauf teuer saniert, in Eigentum umgewandelt und verkauft werden sollen, ist dabei nicht unwahrscheinlich. Erfahrungen von Mieter:innen, Berichte verschiedener Medien und Recherchen über das renditeorientierte Verhalten von Heimstaden weisen auf diesen Umstand hin. Gleichzeitig bedeuten neue teure Mikroapartments und Eigentumswohnungen eine Verknappung des ohnehin schon angespannten Mietmarkts.