Am 8.11. gingen knapp tausend Mieter:innen der Mieter:inneninitiative Stop Heimstaden und anderer solidarischer Bündnisse auf die Straße um gegen den Kauf von über 130 Häusern in Berlin durch Heimstaden und gegen den Ausverkauf der Stadt zu demonstrieren. Die Mieter:innen demonstrierten gemeinsam mit der Mieter:innengewerkschaft Berlin, dem Bündnis Mietenwahnsinn und anderen Mieter:inneninitiativen um Heimstaden und allen anderen `Investoren´ zu zeigen, was Solidarität ist. Die akut durch den Kauf bedrohten Mieter:innen der betroffenen Häuser solidarisierten sich mit allen Menschen und Projekten, die von Spekulation mit Wohnraum und Boden und von Verdrängung betroffen sind.
Die Demonstration begann am Alexanderplatz und führte an einigen betroffenen Häusern vorbei nach Norden zum Mauerpark.
Ihre Forderungen waren:
– bezahlbaren Wohnraum für alle, durch mehr sozialen Wohnungsbau, wie auch durch systematische Rückumwandlung von privatem in öffentlichen Wohnraum (Vorkauf)
– generelles Umwandlungsverbot in Eigentumswohnungen
– generelles Verbot von Leerstand und ggf. Beschlagnahme
– Mitbestimmungsrecht für alle Mieter:innen (Mieter:innenräte)
– Schutz und Förderung bedrohter Kultur- und Sozialprojekte
– Durchsetzung des Rechts auf Wohnen als Menschenrecht
Hinter der Demonstration steht die Mieter:inneninitiative Stop Heimstaden, welche eine basisdemokratisch organisierte Initiative ist, die sich am 21.10.2020 mit Unterstützung der Mieter:innengewerkschaft, des IniForums Berlin und weiterer Mieter*inneninitiativen als Reaktion auf den Kauf von über 130 Häusern in ganz Berlin durch Heimstaden gegründet hat. Die Vernetzung der über 130 Häuser gründet sich auf eine Selbstorganisation und Vernetzung der Hausgemeinschaften auf Hausebene und auf Ebene der Bezirke über die Gründung von Ortsgruppen.
Hinter der Initiative stehen Mieter:innen der vom Kauf betroffenen Häuser. Die Heimstaden Bostad AB hat in den letzten Monaten mithilfe der in ihrem Auftrag agierenden Investmentgesellschaft Skjerven Group in Berlin mindestens 130 Berliner Mietshäuser mit 3902 Wohnungen für einen Preis von knapp 830 Millionen Euro, insgesamt wahrscheinlich aber fast 150 Häuser und über 4.000 Wohnungen gekauft.